Bei Snus handelt es sich um ein rauchloses Produkt, das beim Konsum unter die Oberlippe platziert wird. Es kommt ursprünglich aus Skandinavien und erfreut sich einer immer grösser werdenden Beliebtheit. Obwohl das Produkt bei der Anwendung nicht verbrannt wird und somit weniger schädlich als Zigaretten ist, enthält es trotzdem einige Inhaltsstoffe, die Gesundheitsbeschwerden auslösen können.
Wir wollen Snus einmal genau unter die Lupe nehmen und verraten, auf welche Risiken du dich einstellen musst. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die Frage, ob Snus Krebs auslöst und welche Studien es zu dieser Hypothese gibt.
Snus und Krebsrisiko – Wie hoch ist die Gefahr?
Es gibt mittlerweile einige Studien zu Snus und Krebs, allerdings fallen die Ergebnisse sehr unterschiedlich aus. Am häufigsten wird Snus in Verbindung mit Mundkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Speiseröhrenkrebs, da es ein Produkt zur oralen Anwendung ist und in direkten Kontakt mit der Mundschleimhaut kommt. Die Studien sind sich einig, dass Snus anders als Zigaretten kein Lungenkrebs hervorruft, da die Inhaltsstoffe nicht verbrannt und eingeatmet werden.
Zur Einschätzung des Krebsrisikos von Snus gibt es bisher zwei namhafte Studien, die die Wirkung von Snus auf den Körper untersucht haben. Zu dieser gehört die Studie ‘A systematic review of cancer risk among users of smokeless tobacco (Swedish snus) exclusively, compared with no use of tobacco’ aus dem Jahr 2023, die ein Risiko zwischen Snus und Krebsarten wie Mund-, Bauchspeicheldrüsen-, Magen- und Dickdarmkrebs festgestellt hat. Dieses Risiko wird von den Forschern jedoch als niedrig bis moderat eingeschätzt.
Die zweite Studie ‘No association between moist oral snuff (snus) use and oral cancer: pooled analysis of nine prospective observational studies’ aus Schweden zeigt jedoch, dass kein Zusammenhang zwischen Snus und Mundkrebs gefunden werden konnte. Für eine eindeutige Einschätzung des Krebsrisikos von rauchlosen Alternativen sind weitere Langzeitstudien nötig.
Welche Inhaltsstoffe können Krebs verursachen?
In Zigaretten befinden sich etwa 4800 chemische Substanzen, von denen mehr als 70 Krebs auslösen können. Sie werden als Kanzerogene oder Karzinogene bezeichnet. Zu diesen gehören unter anderem:
● Teer
● Chrom
● Benzol
● Polonium
● Blei
● Arsen
● N-Nitrosamine
● Aldehyde
In rauchlosen Produkten wie Snus wurden circa 28 Kanzerogene nachgewiesen. Darunter fallen zum Beispiel N-Nitrosamine, die sowohl in Zigarettenqualm als auch in rauchlosen Tabakprodukten vorkommen. Des Weiteren wurden auch Spuren von Schwermetallen, Formaldehyd, Polonium und Uran gefunden.
Es sollte auch erwähnt werden, dass Snus dem Lebensmittelgesetz unterliegt und strengen Qualitätskontrollen unterzogen wird. Neben gemahlenem Tabak steckt in Snus auch Wasser, Salz und unterschiedliche Aromastoffe, um den Geschmack zu verbessern.
Welche weiteren Gesundheitsrisiken können mit Snus verbunden werden?
Neben Krebs kann Snus auch andere Gesundheitsrisiken auslösen. Da es unter die Oberlippe gesteckt wird und das Zahnfleisch berührt, können Probleme im Mundbereich wie Parodontitis, Karies und Zahnverlust auftreten. Snuser sollten auf eine besonders gute Mundhygiene achten. Des Weiteren ist zu erwähnen, dass Snus Nikotin enthält, das stark abhängig machen und Entzugserscheinungen auslösen kann.
Einige Experten gehen auch davon aus, dass der Snus-Konsum Schäden im Herz-Kreislauf-System und möglicherweise Diabetes hervorrufen kann. Beim Verschlucken von Snus besteht eine Vergiftungsgefahr, das Produkt sollte also immer ausserhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren aufbewahrt werden.
Snus und Krebs – Weitere Studien sind notwendig
Wie hoch das Risiko von Snus und Krebs ist, konnte noch nicht eindeutig geklärt werden. Fest steht, dass auch rauchlose Produkte kanzerogene Stoffe enthalten, die der Gesundheit schaden können. Ausserdem wurde bestätigt, dass Snus nicht so viele Giftstoffe wie Zigaretten enthält und dadurch weniger gesundheitsschädigend ist. Es kann also weiterhin als eine effektive Alternative zu Zigaretten bezeichnet werden.
Snus ist jedoch nicht risikofrei, da es eine Reihe von anderen Problemen auslösen kann. Hierbei sind vor allem die Auswirkungen auf die Mundgesundheit zu erwähnen, da das Produkt oral verwendet wird. Zudem geht ein Suchtpotenzial von Snus aus, da es Nikotin in unterschiedlichen Mengen enthält.