Nikotin ist eines der am weit verbreitetsten Rauschmittel und nach Alkohol die am häufigsten verwendete legale Droge in Europa. Da die Substanz ursprünglich aus der Tabakpflanze kommt, enthalten alle tabakhaltigen Produkte Nikotin.
Wir wollen einen genauen Blick auf den Ursprung des Suchtmittels werfen und erklären, was es im Körper macht und welche Wirkung mit der Einnahme erzielt wird.
Was ist eigentlich Nikotin?
Nikotin wird in den Wurzeln der Tabakpflanze produziert und ist ein starkes Nervengift. Tabakpflanzen schützen sich mit diesem Gift vor Schädlingen und nutzen es zur Abwehr von Fressfeinden. Aufgrund der toxischen Wirkung wird Nikotin auch in manchen Insektiziden verwendet. Die Blätter der Tabakpflanze werden unterschiedlich verarbeitet, einer der gewöhnlichsten Verwendungszwecke ist das Trocknen und Zerkleinern, um sie als Inhaltsstoff für Zigaretten zu benutzen. Die Menge des enthaltenen Nikotins in Zigaretten variiert je nach Marke, normalerweise enthält eine Zigarette bis zu 13 mg Nikotin.
Wie macht Nikotin süchtig?
Nikotin hat zwei unterschiedliche Effekte auf den Menschen, die sogar im Widerspruch zueinander stehen. Zum einen kann der Stoff belebend wirken und zum anderen entspannt er. Welche Wirkung das Rauschmittel genau hat, hängt unter anderem von der eingenommenen Menge ab. Nikotin kann negative Gefühle wie Angst und Nervosität unterdrücken, gleichzeitig wird die Ausschüttung vom Glückshormon Dopamin gesteigert und Konsumenten empfinden ein angenehmes Gefühl. Im Körper steigt beim Konsum der Blutdruck und das Herz beginnt schneller zu schlagen, weswegen sich viele energiegeladener fühlen. Wie lange Nikotin im Körper bleibt, hängt ebenfalls von der Intensität der Produkte ab und wie lange sie eingenommen wurden.
Wer regelmässig nikotinhaltige Produkte einnimmt, entwickelt über eine gewisse Dauer eine Toleranz. Der Körper fängt damit an, mehr Rezeptoren für die Aufnahme zu bilden, um den Stoff schneller zu verarbeiten. Das heisst jedoch auch, dass die gleiche Menge Nikotin nicht mehr ausreicht, um die gleiche entspannende Wirkung wie zuvor zu erzielen. Der Konsum wird somit kontinuierlich gesteigert. Bleibt nun die Zufuhr plötzlich aus, reagiert der Körper mit Entzugserscheinungen wie Gereiztheit, Nervosität, Unruhe und Konzentrationsschwäche.
Welche Nachteile hat der Konsum von tabakhaltigen Produkten?
Wird Nikotin in hohen Dosen aufgenommen, kann es toxisch wirken. Ausserdem macht das Rauschmittel abhängig und ein Rauchstopp kann nur unter grossen Mühen erreicht werden. Geringe Mengen Nikotin sind per se nicht schädlich, können jedoch die Herzfrequenz und Blutdruck erhöhen. Da Nikotin wie in Zigaretten mit anderen giftigen Inhaltsstoffen kombiniert wird, sind die Langzeitfolgen noch verheerender. So kann Rauchen die Atemwege beeinträchtigen, zu einer Verengung der Gefässe führen und schädigt Augen sowie Zähne.
Nachteile von Nikotin zusammengefasst:
- Wirkt in hohen Mengen toxisch
- Kann abhängig machen
- Erhöht den Blutdruck und Herzfrequenz
Für welche medizinischen Zwecke und Genussmittel wird die Substanz eingesetzt?
Nikotin kommt oft in medizinischen Produkten wie Kaugummis oder Pflaster zur Raucherentwöhnung vor. Um die Nebenerscheinungen zu vermindern, wird die aufgenommene Menge an Nikotin schrittweise reduziert, bis der Körper sich an den Entzug gewöhnt hat und komplett ohne Zigaretten auskommt. In einigen Studien wurde die Substanz sogar als Mittel gegen Nervenkrankheiten wie Parkinsons und Tourette untersucht.
Neben Zigaretten kommt Nikotin auch in einigen anderen Produkten vor. So zum Beispiel in E-Zigaretten, Kautabak, Schnupftabak und Snus. Snus ist ein Produkt aus Skandinavien und enthält gemahlenem Tabak mit Wasser, Salz und Aromen. Mittlerweile gibt es Snus sogar als tabakfreie Version, nämlich All White Snus oder Nicotine Pouches. Diese werden genauso, wie herkömmlicher Snus, beim Konsum unter die Oberlippe platziert. Die Wirkung setzt schon nach wenigen Sekunden ein.
Fazit – Nikotin ist ein natürlicher Wirkstoff, der allerdings schnell abhängig machen kann
Nikotin kommt natürlich in der Tabakpflanze vor und hat in hohen Dosen eine toxische Wirkung. Die Blätter der Pflanze werden auf verschiedene Weise verarbeitet, zu den gewöhnlichsten gehört der zerkleinerte Tabak in Zigaretten. Auf den Körper wirkt der Stoff entweder entspannend oder aktivierend.
Der Konsum kann abhängig machen und ein Entzug löst unangenehme Folgeerscheinungen aus. Unter anderem wird das Rauschmittel auch in medizinischen Studien eingesetzt, um die verschiedenen Wirkungsweisen auf den Körper zu untersuchen.