Das Trocknen von Tabak für Snus und Co.

Der Gebrauch von getrockneten Tabakblättern hat eine lange Tradition, sei es für Produkte zum oralen Konsum, für Zeremonien oder sogar für Insektizide zur Schädlingsbekämpfung. Der Prozess von der Ernte bis zum fertigen Produkt ist aufwändig und erfordert mehrere Schritte. Wir wollen hier erklären, warum das Trocknen von Tabak notwendig ist, welche Arten der Trocknung es gibt und wie du nassen Tabak schnell trocknen kannst.

Warum wird Tabak getrocknet?

Das Trocknen der Blätter ist ein essentieller Schritt bei der Herstellung von Tabakprodukten wie Zigaretten, Snus und Kautabak. Durch diesen Prozess wird die chemische Komposition der Blätter verändert und das Produkt wird zur Weiterverarbeitung vorbereitet. Kurz gesagt dient der Trocknungsvorgang dazu, den Wassergehalt der Pflanze zu reduzieren (und zwar durchschnittlich 80% weniger Wasser) und die Aromen hervorzubringen. Zusätzlich wird durch das Trocknen auch die Haltbarkeit des Produkts verlängert.

Die Oxidation führt zu einer Veränderung der Farbe der Blätter, von grün zu braun, da diese allmählich Chlorophyll abbauen. Neben Chlorophyll wird auch der Anteil von Eiweiss, Zucker, Stärke und der Nikotingehalt gesenkt. Der Prozess der Trocknung dauert in der Regel mehrere Wochen, bevor der nächste Schritt, die Fermentation der Blätter, eingeleitet wird. 

Welche Schritte erfolgen beim Tabak trocknen?

Die Reihenfolge der Schritte zum Trocknen von Tabak unterscheidet sich je nach Art der Trocknung. Allgemein werden diese Arten in künstliche und natürliche Trocknungen unterteilt. Lufttrocknung und Sonnentrocknung sind natürliche Prozesse, während Feuertrocknung und Röhren-Trocknung künstlich sind. Sie unterscheiden sich wie folgt:

Lufttrocknung

Die Lufttrocknung ist die längste Art des Wasserentzugs, denn dieser Prozess nimmt bis zu zwölf Wochen in Anspruch. Die Blätter werden nach der Ernte in eine Holzscheune gehangen und ohne Zufuhr von künstlicher Wärme getrocknet. Damit die Blätter gleichmässig getrocknet werden, müssen Arbeiter ständig die Luftfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung überprüfen.

Sonnentrocknung

Anders als bei der Lufttrocknung werden die Tabakblätter hier direkt in der Sonne getrocknet, ohne Überdachung. Dieser Prozess dauert etwa 30 Tage und die Blätter erhalten einen würzigen Geschmack. Tabak für Pfeifen wird zum Beispiel oft sonnengetrocknet.

Röhren-Trocknung

Bei diesem Prozess kommt die Wärme aus einer künstlichen Quelle, wie zum Beispiel Heissluft oder Dampf. Diese Art der Trocknung ist die schnellste Variante und nimmt meist nicht mehr als fünf Tage in Anspruch. Tabakprodukte dieser Art haben meist einen mittelstarken Nikotingehalt.

Feuertrocknung

Bei der Feuertrocknung werden die Blätter über einem Holzfeuer gehangen und sind durchgehend Rauch ausgesetzt. Dies kann je nach Hersteller entweder wenige Tage oder mehrere Wochen dauern. Tabakprodukte dieser Art enthalten einen hohen Nikotingehalt und ein rauchiges Aroma.

Was tun, wenn mein Tabak zu Hause nass wird

Solltest du eine grosse Menge an Tabak gekauft haben, der nun zu Hause aus Versehen nass geworden ist, kannst du ihn durch einfache Methoden selbst trocknen. Nasser Tabak kann schlecht werden, da Feuchtigkeit die Haltbarkeit verringert. Breite deinen Tabak einfach auf einem Küchentuch oder Zeitungspapier aus und lasse ihn bei Zimmertemperatur lufttrocknen. Das Trocknen auf der Heizung oder im Ofen wird übrigens nicht empfohlen, da der Tabak Risse entwickelt und brüchig wird. Des Weiteren ist die Hitzeeinwirkung auf Heizungen und in Öfen zu hoch und der Tabak trocknet aus. Snus Produkte solltest du in einem kühlen und trockenen Ort aufbewahren.

Fazit – Die Art der Trocknung entscheidet über den Nikotingehalt

Das Trocknen von Tabak ist ein langer Prozess, der viel Aufwand erfordert. Allgemein unterscheidet man zwischen vier verschiedenen Arten, nämlich der Luft-, Feuer-, Röhren- und Sonnentrocknung. Die Trocknung wird vollzogen, damit der Tabak Feuchtigkeit verliert und länger haltbar bleibt. Ebenfalls werden durch diesen Prozess die Aromen der Pflanze hervorgehoben, der Nikotingehalt gesenkt und der Geschmack intensiviert. Welche Art der Trocknung angewendet wird, hängt vom jeweiligen Hersteller ab. Sollte dein Tabak zu Hause einmal nass werden, ist Lufttrocknung die beste und sicherste Methode.